Patientinnen und Patienten werden
in neuen modernen Klinikgebäuden behandelt
Krisenintervention, Alterspsychiatrie und Privatklinik – diese Schwerpunkte der Erwachsenenpsychiatrie der PBL haben im Oktober ihre neuen Klinikgebäude bezogen. Zuvor wurde ein neues patientenzentriertes Betriebsmodells entwickelt und umgesetzt. Sehr gut etabliert hat sich das neue Angebot für Krisenintervention zu Hause (Home Treatment).
Das neue Angebot der Erwachsenenpsychiatrie für Krisenintervention zu Hause (Home Treatment), das Ende 2022 gestartet wurde, hat sich im Jahr 2023 sehr gut etabliert. Das Home Treatment ist Teil der integrierten Versorgung des Schwerpunkts Krisenintervention und bietet zehn Behandlungsplätze, die stationäre, tagesklinische und ambulante Behandlungsmöglichkeiten in Krisen ergänzen.
Home Treatment ist als gleichwertiger Ersatz für stationäre Aufenthalte in der Klinik konzipiert. Es bietet den grossen Vorteil, die Menschen in ihrer häuslichen Umgebung und im vertrauten Umfeld behandeln und betreuen zu können.
- Affektive Störungen 1.261
- Psychische Störungen durch psychotrope Substanzen 1.227
- Neurotische, Belastungs- und somatoforme Störungen 887
- Unbekannt 783
- Schizophrenie, schizotype und wahnhafte Störungen 543
- Persönlichkeits- und Verhaltensstörungen 485
- Diverse Störungen 420
- Organische psychische Störungen 359
Erwachsenenpsychiatrie
(Anzahl Patientenfälle)
Umzüge in Neubauten und Zwischennutzungen
Mitte Oktober war es soweit: Die Erwachsenenpsychiatrie nahm ihre beiden neuen Klinikgebäude auf dem Campus Liestal in Betrieb. Die drei Krisenstationen zogen von Haus Biental ins neue Haus Frenke, wo sie zu zwei Stationen zusammengefasst worden sind. Die Alterspsychiatrie zügelte mit ihren drei Stationen von Haus D an der Rheinstrasse sowie mit einer Station von Haus Allmend ins neue Haus Galms, das gegenüber von Haus Frenke steht. In den obersten beiden Etagen von Haus Galms wurde die neue Privatklinik Sichtere in Betrieb genommen.
Haus Allmend musste vollständig geräumt werden, da Anfang November die Teilsanierung dieses Gebäudes startete. Zwei Stationen wurden in einer Zwischennutzung im Haus Biental eingerichtet, zwei weitere Stationen im Haus D. Diese Stationen des Schwerpunktes Psychotherapie und psychosoziale Therapien ziehen im Frühsommer 2024 wieder ins frisch sanierte Haus Allmend.
Neues Betriebsmodell
Mit dem Umzug in die neuen Gebäude und der Konzentration der Behandlungsangebote auf dem Campus hat die Erwachsenenpsychiatrie die interprofessionelle Zusammenarbeit neu organisiert. Ziel ist es, dass die pflegerischen und ärztlich-therapeutischen Fachpersonen möglichst viel Zeit mit den Patientinnen und Patienten verbringen können.
Zu diesem Zweck wurde ein neues Betriebsmodell entwickelt und eingeführt, das bereits in den alten Klinikgebäuden umgesetzt wurde. Kernelemente sind neu geschaffene einheitliche Organisationsstrukturen, effiziente Besprechungsformate, neu eingeführte Stationsassistenzen, die das Behandlungsteams von administrativen Arbeiten entlasten, sowie neu zusammengesetzte Behandlungsteams.
Eigene Apotheke wird aufgebaut
Die PBL organisiert in einem umfassenden Projekt den Medikamenten-Prozess neu und baut dazu eine eigene Hausapotheke auf, die der Erwachsenenpsychiatrie angegliedert ist. Die Hausapotheke wird ab Mitte 2024 die Versorgung mit Medikamenten und medizinischem Verbrauchsmaterial für die Stationen der PBL sicherstellen. Sie hat zu diesem Zweck per 1. Januar 2024 einen Apotheker angestellt. Bisher hat die PBL die Medikamente über das Kantonsspital Baselland bezogen.
Gefragte Fachtagungen und Weiterbildungen
Die Erwachsenenpsychiatrie engagiert sich stark in der Aus-, Fort- und Weiterbildung des ärztlichen, psychologischen und pflegerischen Fachpersonals. Die PBL ist zertifizierte Weiterbildungsstätte sowie akademisches Lehrspital der Universität Basel.
Zu diesem Engagement gehören regelmässige grössere Veranstaltungen, die jeweils sehr gut besucht werden und hervorragende Plattformen für Netzwerkarbeit sind. Den Auftakt machte am 9. Februar das Pflegesymposium beider Basel zum Thema «Resilienz» in Basel. Dieser Anlass wird von der PBL gemeinsam mit den Universitären Psychiatrischen Kliniken Basel organisiert und abwechselnd einmal in Liestal und Basel durchgeführt.
Die Erwachsenenpsychiatrie widmete sich an ihrer traditionellen Jahrestagung am 4. Mai in Liestal dem Umgang mit Wut und Aggression in der Gesellschaft. Die Referentinnen und Referenten erörterten mit den rund 150 Tagungsteilnehmenden in ihren medizinischen, psychologischen, soziologischen und philosophischen, aber auch auf die klinische Praxis bezogenen Vorträgen und Diskussionen die Ursprünge von Wut und Aggression und deren Wirkung auf die therapeutische Beziehung und Praxis.
Gut 250 Fachpersonen aus dem deutschsprachigen Raum trafen sich am 20. und 21. April in Liestal zum Praxisforum Akutpsychiatrie. Dabei ging es um das Selbstverständnis der Psychiatrie, neue Versorgungsformen und die interprofessionelle Zusammenarbeit. Das Praxisforum wird von der PBL gemeinsam mit Kliniken aus Berlin organisiert und abwechselnd einmal in Liestal und Berlin durchgeführt.